Wahrnehmen - laut Duden, (als Sinneseindruck) aufnehmen; bemerken; gewahren.
Was sind denn unsere Sinne? Schon Aristoteles beschrieb 5 Sinne:
- Sehen
- Hören
- Riechen
- Schmecken
- Fühlen (im Sinne von tasten)
Der Ausdruck "6.Sinn" wird häufig verwendet, wenn jemand etwas bemerkt, ohne es bewusst mit den fünf Sinnesorganen wahrzunehmen, man könnte es auch Intuition nennen.
Im Alltag bemerken wir unsere Sinne kaum oder nur dann, wenn sie uns vor einer Gefahr warnen wollen; z.B. wenn wir im letzten Moment das Auto, welches aus dem Nichts kommt, sehen, oder wir ein verdorbenes Lebensmittel anhand unseres Geruchssinnes erkennen.
Doch, nehmen wir auch bewusst wahr? Mit allen Sinnen die uns zur Verfügung stehen?
Immer öfter hört man von "Achtsamkeit" und dem "Hier und Jetzt". Für viele sind das moderne Schlagwörter, mit denen man Leute in Seminare und Kurse lockt. Aber steckt da mehr dahinter?
Denken wir doch an unsere Kindheit zurück. Da lebten wir im Hier und Jetzt. Da gab es kein Morgen oder Übermorgen oder gar nächste Woche. Wir haben den Moment, den Augenblick mit all unseren Sinnen wahrgenommen. Der Schulweg wurde zum Erlebnispfad, jedes noch so kleine Lebewesen haben wir wahrgenommen und barfuss laufen war bestimmt kein Muss.
Heute sind unsere Agenden vollgestopft mit Terminen, welche zum Teil schon vor Wochen und Monaten gesetzt wurden. Manchmal sind sogar unsere Pausen im Kalender eingetragen. Ein "Bling" und wir haben zu ruhen, zu schlafen, zu essen... und selbst unsere Freizeit ist durchorganisiert.
Doch die Frage ist, nehmen wir all diese Termine, Sitzungen, Arbeitsstunden oder Verabredungen bewusst wahr? Oder sind wir einfach nur froh, wenn wir alles abhacken können und endlich Freitagabend ist? Und wir fragen uns, wo die Zeit geblieben ist..?
Wissen wir noch, was wir gestern gegessen oder welchen Film wir uns am Wochenende im TV angesehen haben? Können wir noch leben ohne Internet, Smartphones und Netflix? Oder müssen wir uns rund um die Uhr ablenken? Warum eigentlich? Um uns nicht wahrzunehmen? Kennen wir uns überhaupt?
Was heisst denn Selbstwahrnehmung? Es bedeutet:
- "bei sich sein"
- die eigenen Bedürfnisse und Gefühle spüren
- auf das "Bauchgefühl" oder die innere Stimme hören
- das eigene Selbstbild kennen
Es ist nicht ganz so einfach wie es klingt, wenn es darum geht, in sich hineinzuhorchen. Meist fehlt es an der Ruhe und am Glauben, keine Zeit dafür zu finden. Doch es lohnt sich, wenn du folgendes ausprobierst:
- Ziehe dich bewusst an einen ruhigen Ort zurück, schalte Handy, Musik oder andere Geräuschquellen aus.
- Schliesse die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem.
- Und während dein Atem ruhig und regelmässig ist, stelle dir folgende Fragen:
- wie geht es mir?
- wie fühle ich mich?
- wie sehe ich mich?
- was habe ich für eine Meinung von mir?
- bin ich mit meinem Leben zufrieden?
- was macht mich unglücklich/glücklich?
Was sind die Antworten darauf? Was nehme ich wahr? Was lösen die Fragen in mir aus? Wie sieht mein Selbstbild aus?
Die Selbstwahrnehmung kann man wie einen Muskel trainieren, ich helfe dir gerne dabei.
Ich freue mich auf dich!
by Mari Carmen Meyerhans
